Der Roman (Text)


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Andreas Bügler
- Harzbrenner -

Historischer Roman

von
Burkhard Tomm-Bub


PROLOGE 


PROLOG I
„Uegelnbach“ – so hatten sie den Weiler, das kleine Dorf früher genannt.
Jetzt hieß es Iggelbach – und es war Andreas noch längst nicht klein genug.
Dabei war er keineswegs ein Einsiedler. „Aber fast doppelt so alt, wie manch` einer von denen!“, dachte er schmunzelnd.
Der Pfarrer hatte ihn vor einiger Zeit einmal beiseite genommen und mit ihm gesprochen.
„Andreas,“ hatte er gesagt, „wir kennen uns nun schon so lange. Ich weiß, Du bist ein fleißiger Mann – und begehst nicht mehr Waldfrevel, als jeder von uns. Du bist nun aber schon so alt. Doch von Frömmigkeit sieht man bei Dir nach außen hin nicht eben viel. Die Wahrheit ist – ich weiß nicht, wie es mit Dir und dem Herrgott steht … Willst Du nicht einen echten Frieden machen mit Gott, mit Deinem Schöpfer!“
Andreas hatte ihn einen Moment lang angesehen – und dann, fast lachend, erwidert: „Ach, Adam, es ist nun so: ich habe noch eine ganze Menge vor zu tun! Und mit dem Herrgott – ja habe ich denn Streit mit ihm? Von meiner Seite aus gesehen nicht – und ich denk` mir nun, das muss so dann eben reichen!“
Zweifelnd und kopfschüttelnd hatte sich der Pfarrer kurz darauf verabschiedet. Er war kein schlechter Kerl, das wusste Andreas Bügler, er hatte es gut gemeint.
Aber das Altenteil – das war für ihn noch nichts. Noch eine ganze Zeitlang nicht!
Dafür hatte er noch zu viele Pläne, zu viele Träume, wenn man will.
Daran waren die Gespräche mit dem umherziehenden Franzosen vor vielen Jahren nicht ganz unschuldig, den es wohl eher zufällig in den tiefen Pfälzerwald verschlagen hatte. Nun ja, Franzose war der ja eigentlich gar nicht mehr, in Wirklichkeit wohl nun ein „Schaumburgischer“ von der Lippe, oben im Norden.
Mit „Renatus Schweinfurth“ hatte er sich zunächst vorgestellt – doch bekannte er später, nach manchem Schoppen Wein und vertraulichen Gesprächen, dass er in Wirklichkeit Borchard de la Cour hieße. Seine Eltern, hugenottische Adelige, waren 1753 aus Frankreich heraus zum Graf Wilhelm Friedrich Ernst zu Schaumburg-Lippe nach Norddeutschland geflohen. Weil es wieder einmal gegen die angeblich „Andersgläubigen“, die Hugenotten eben ging, wie Borchard sagte. Er kam gar ins Hitzige dabei: „Schau` mich an, Andreas.“, rief er, „Ich halte nicht so allzu viel von Religion und Kirche, selbst vom Adel nicht. Doch sehr viel von Gerechtigkeit – und Willkür, das ist etwas, das ich gar nicht leiden kann!“ Er machte dann noch Andeutungen, dass er wohl doch nicht nur völlig zufällig auf seiner Route sei, dass ein jeder doch etwas tun müsse, für die Freiheit und die Selbstbestimmung, gleich ob in Frankreich –oder im tiefsten Iggelbacher Wald! Borchard hatte dabei ein seltsames Lächeln gezeigt, das Andreas etwas verstörte und sehr beeindruckte. Einige Tage später zog der de la Cour dann wieder weiter und Andreas Bügler blieb zunächst einmal zurück.
Und nun war Andreas 87 Jahre alt – und das Jahr 1789 stand vor der Tür!

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PROLOG II
Eiszeit herrschte im Pfälzer Wald, eine Zwischeneiszeit - genauer gesagt etwas, das man später vornehm eine „neuzeitliche Gletscherhochstandsperiode“ nennen würde.
Schlimm waren hier besonders die Jahre von 1645 bis 1715. Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges waren noch nicht überwunden, die Pfalz noch immer schwach bevölkert durch den enormen erbrachten Blutzoll. Und nun war es auch noch kalt. Härtere und längere Winter, kürzere und naßkalte Sommer peinigten die Menschen, nahmen ihnen die Nahrung, das Licht und die Freude.
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Doch sie sich nehmen zu lassen, war nicht jeder gewillt. Margarete nicht und auch Hans Bügler nicht. Das Jahr 1700 war schon etliche Monate alt und bald würden sie heiraten.
"Ein schönes Jahr ist es doch, um zum Altar zu gehen, meinst nicht, Hans?"
"Doch, da hast schon recht, eine runde Zahl ist`s, gut merken kann man sie sich ja dann auch."
Margarete lachte. "Ach Hans, bist wieder ganz der handfeste Mensch, ja? Gut merken ...!"
"Es wird aber auch Zeit, weißt Du ...". Sie schwieg bedeutungsvoll.
Hans saß noch einige Sekunden ruhig und sinnierend im Stroh, bevor sich seine Augenbrauen hoben und ihm wohl etwas dämmerte. "Sag` Margret. Es wird Zeit? Wie meinst jetzt Du denn das? Willst mir damit etwas sagen?!"
Margarete grinste breit, aber schelmisch. Manchmal konnte sie direkter und selbstbewußter als der kräftigste Holzflößer im Tal sein.
"Genauso, Hänschen! Und einen Namen habe ich auch schon dafür, denn ich will zuerst einen Sohn. Andreas wird er heißen. Andreas Bügler!"

 * * *

PROLOG III

Ein kleines Römerlager

"Was starrst du wieder in den Wald hinein, Audax Torcular? Überlegst du, ob man da nicht lieber abholzt und Wein anbaut?", lachte Arceus Durumus. 
"Das sagst ausgerechnet du, Arceus? Du hast es doch gar nicht mehr so sehr mit dem Trunke!"
"Stimmt.", entgegnete dieser und setzte sich neben ihn. "Es gibt halt eben nichts, was wirklich allen gefällt! Aber was ist denn mit dem Puzzolanstück, mit dem Du da herumspielst, ist das nicht von der Tränke oben abgebrochen, Legionär?"
"Ja, so war es. Ich wollte es eigentlich vorhin wieder einpassen. Aber dann hörte ich, dass wir jetzt doch bald weiter ziehen."
"Vielleicht ist das besser so. Wir sind hier nur knapp eine Zenturie. Und der einzige Vorteil, den wir hier auf der Anhöhe haben, ist, dass wir die germanischen Barbaren früh kommen sehen können. Aber du scheinst mir wirklich etwas nachdenklich, oh kühner Torcular. Was ist los mit Dir?"
Audax warf seinem Freund und Kampfgefährten einen kurzen Blick zu. 
"Weißt Du, mir gefällt es hier eigentlich wirklich ... Ich habe jetzt schon mehr als die Hälfte meiner 16 Jahre bei der Legion herum. Vielleicht überlebe ich auch den Rest noch. Und dann stelle ich mir vor, mich an so einem Ort wie dem hier nieder zu lassen."
Arceus lachte und erhob sich langsam. Theatralisch schwenkte er seine Arme. "Aber doch nicht wirklich hier! So weit entfernt vom herrlichen Rom und seinen unfehlbaren Gesetzgebern! In dieser Wildnis!"
Audax grinste. Arceus loses Mundwerk würde ihn irgendwann sicher noch in Schwierigkeiten bringen. 
"Favete linguis! Hütet Eure Zungen! So heißt es doch mein Freund, oder? Aber - schöne Hügel, ein Bach im Tal und ein großer Wald. Was brauche ich da noch viele Gesetze und Kommandos, da hast du Recht."
"Nun also. Dann tue das später doch! Gründe dein eigenes Rom, auf diesem Hügel. Und dann werde ich allen deinen entsprechenden Ruhm verkünden!"
Nun grinsten beide vor sich hin. 
Auch Audax erhob sich nun. Er wog den recht massiven Puzzolanabbruch in den Händen. 
"Klar," antwortete er, "genau das mache ich. Und schau - genau dort werden ich mein erstes parva domus erbauen!"
Er holte aus zu einem großen Wurf und schleuderte das Stück mit Kraft in den Wald hinein ein kleines Stück den Hügel hinunter. Da es vor Kurzem geregnet hatte, versank es ein Stück im leicht matschigen Waldboden, zwischen dem Wurzelwerk eines jungen Baumes. 
Lachend wandten sich die beiden nun ab und machten sich auf, zurück ins Lager. 
Am nächsten Tag brach denn auch die Zenturie auf in Richtung Rhenus, dem großen Fluss entgegen.


* * *

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((Eines der späteren Kapitel:))


Andreas Bügler

Das Harzbrennen

Der Morgen war voller dunstigem Neben hier unten auf der Geiswiese zwischen Teufelsbach und Blattbach, im ganz eigenen vom Walde umschlossenen Zweistromland. In den Tälern der Bäume hatte sich jener Nebel verfangen und er weigerte sich, den Kampf gegen die morgendliche Herbstsonne so leicht aufzugeben. Andreas (Bügler) waren diese nahezu mystischen Tagesanbrüche nur allzu vertraut: Wenn sich in diesem dunklen Wald, in seinen Hügeln und Tälern der weiße Schleier gespenstisch und mit dieser einzigartigen Schwere in all seiner Leichtigkeit zeigte, waren die wärmeren Tage gezählt. Der Winter kam schnell in den Pfälzerwald und es galt nun, die Herbstzeit noch zu nutzen. Er zog die Morgenluft tief in sich ein, ganz so als könnte sie ihm mehr Leben verleihen, als ihm vergönnt sein sollte. Doch vielleicht tat sie das auch; aber an diesem Morgen wusste Andreas nichts von seinem Leben, das fast ein Jahrhundert währen sollte. Wie hätte er dies auch ahnen oder gar erwarten können? Tatsächlich füllte die frische Waldluft seine Lungen in diesem Augenblick mit neuer Kraft für den Tag. Eine Kraft, die er immer brauchen konnte. Also stapfte Andreas zielstrebig durch das feuchte Gras. Die Stille des Waldes, die keine wirkliche Stille war, sondern stets dieses Rascheln in der Ferne in sich trug, in der all die Stimmen der Tiere beheimatet waren, welche sich irgendwo um ihn herum befanden, beruhigte ihn seit er klein war. Diese unstille Stille, das Schweigen, das kein Schweigen war, aber eben auch kein Reden, kein Drängen, kein Hetzen und kein Kämpfen, fühlte sich so unbeschreiblich richtig an. Jetzt folgte er im Anbruch des Tages dem brenzligen Geruch, der sich über die Wiese gelegt hat. Ein Geruch, den Andreas kaum noch aus dem Kopf bekommen konnte. Selbst wenn er fern seines Pechmeilers am Helmbach war, roch er den schwelenden Brand, ganz so, als habe sich dieser Geruch selbst fest in sein Gedächtnis eingebrannt.
Bald schon hatte er den Meiler erreicht. Um den Ofen herum hatte er einen großen Platz geschaffen, sodass im Falle eines Falles möglichst keinerlei Feuer auf umliegende Gegenstände oder gar seine Hütte übergreifen konnte. Diese stand weit entfernt, zum Schutz vor manchem Wetter gezimmert, ein kleiner Unterschlupf für die Zeit des Harzbrennens, bevor es nachts nachhause ging, wo Marian mit der noch winzig kleinen Maria Salome auf ihn wartete. Auch das gesammelte Holz, nahezu auschließlich Äste, Wurzlen und schlechte Stämme von Kiefern, lagerte mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum Brandherd. Als Andreas den Meiler begutachtete, war nun auch sicher, was er vermutet hatte: Die Zeit seiner »Ernte« war gekommen: der Ofen war nun kalt genug geworden. Drei Wochen lang hatte er sich um dieses Feuerchen gekümmert, das Kiefernholz schwelend verbrannt. Er hatte aufgepasst, dass das Feuer nicht erstarb und dass es nicht zu lodernd brannte. Er hatte es vorbereitet, es entzündet, es gehegt und gepflegt. Jetzt endlich konnte er das Pech aus der Blechwanne durch schmale Rinnen in bereitgestellte Tröge ablaufen lassen. Das Pech, das ihm und seiner noch so jungen Familie den Lebensunterhalt sicherte. Vorsichtig schritt Andreas um den Erdhügel, auf dem der doppelwandige Kuppelofen aus Lehmziegen errichtet worden war. Die entstandene Kohle im Innern des Ofens roch hier direkt vorm Pechmeiler noch intensiver und abermals fragte sich Andreas, ob er jemals in seinem Leben wieder würde die Welt ohne diesen kokeligen Geruch wahrnehmen konnen. Ja, er kannte die frischen Quellen des Pfälzerwaldes fernab seines Pechmeilers, er kannte die reine Luft oben auf den Bergen; trotzdem begleitete ihn der Duft des Harzbrenners, wohin er auch ging. Kurz musste der sonst so ernste Andreas über sich selbst schmunzeln. Waren das wirklich Gedanken, die er sich beim Ausräumen des Pechmeilers machen sollte? Vielmehr sollte er sich auf seine Arbeit konzentrieren. Schließlich musste getan werden, was eben getan werden musste, damit der Zyklus wieder von neuem beginnen konnte. Irgendwann einmal würde er Söhne haben, die zu ihm auf die Wiese kommen konnten, um das Ausräumen des Ofens gemeinsam zu bewältigen. Die Kohle musste geschaufelt, die gefüllten Tröge gelagert werden. Letztere mussten überdies auch verladen werden, aber dafür kamen noch andere Tage. Außerdem war der Meiler, wenn der erste Schritt bewältigt war, neu zu bestücken. Das Feuer war anzufachen, damit ein neuer Pechkreislauf beginnen konnte. Zudem hatte Andreas sich für heute vorgenommen, am Rande der Wiese nach weiterem Astholz zu suchen. Es war schließlich immer gut, einen kleinen Vorrat zu haben, um den Meiler stets befüllen zu können. Kurz seufzte er; leichter wäre die Arbeit, kämen seine zukünftigen Söhne schon heute. Aber, auch darüber sann Andreas an diesem Morgen nach, wer konnte schon sagen, ob er dann, wenn die noch Ungeborenen zu Männern herangewachsen sein würden, noch immer als Harzbrenner nach Ästen suchen musste. Sein Blick glitt über die Hänge der Hügel um ihn herum; er wollte nicht immer hier verharren am Pechmeiler und tief in sich wusste er, dass auf ihn mehr wartete. Er beschaute die Bäume und abermals kreiste sein Denken nun um den Rohstoff, der ihm gegenwärtig den Lebensunterhalt sicherte. Ja, das Holz … hier in diesem Wald kam wohl niemand um das Holz herum. Kein Harzbrenner, kein Sägmüller, keine Glashütte, die ebenfalls das Feuer brauchte und auch kein Küchenherd. Die geschlagenen Stämme trifteten durch die Bäche und überall wuchsen die Bäume in den Himmel. Allerdings befanden sich die Menschen des Pfälzerwaldes keinesfalls in einem hölzernen Schlaraffenland; die Nutzung des Holzes war streng reglementiert und Andreas konnte nicht einfach eine Kiefer für seinen Meiler fällen. Aber die Äste und Zweige, gefundene Wurzeln und die schadhaften Stämme: diese durfte er sich nehmen. Und eben dies hatte er für heute noch vor.
Einen Trog hatte Andras mittlerweile befüllt. Um die Kohle wollte er sich später noch kümmern; noch immer gab der Meiler eine fühlbare Wärme, wenn nicht gar Hitze ab. Jetzt galt es, weiter auszuräumen, schließlich musste der Pechmeiler am Ende eines Brandes immer auch sorgfältig geprüft werden, bevor er neu bestückt werden konnte. Jedoch unterbrachen herannahende Schritte die Geräuschkulisse des Waldes ebenso wie Andreas’ Gedanken und Arbeit. Er wandte sich um. Trotz der herbstlichen Frische hier unten auf der nebeligen Wiese hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet: Die Arbeit am abkühlenden Meiler war immer auch eine schweißtreibende.

»Du bist heute sehr früh, Micheael«, sagte Andreas, als der herankommende Mann zu erkennen war.
»Ja, der Weg zu dir war noch sehr dunkel«, bestätigte der Mann namens Michael, »doch nach Möglichkeit will ich dich heute mehr als einmal besuchen.«
Andreas wischte sich den Schweiß von der Stirn und packte einen der gefüllten Tröge an, um ihn vom Meiler fortzuschaffen. Michael folgte Andreas und dieser fragte, den Trog tragend: »Hast du auch etwas für mich dabei?«
»Immer doch«, lächelte Michael, »flüssig oder fest?«
Andreas musste tatsächlich lachen, dann antwortete er: »So früh am Morgen ist mir der Groschen lieber als der Schnaps!«
Und nachdem der Harzbrenner Andreas den Trog abgestellt hatte, der Köhler Michael ihm den Groschen überreicht hatte, deutete Andreas auf die gelagerten Kohlen an seinem kleinen Unterstand.
»So viel du selbst tragen kannst; noch kannst du dir ein paar Säcke holen«, meinte er nahezu gönnerhaft, obwohl beide wussten, dass es eine Schufterei war, die Kohlesäcke an den Waldrand aus eigener Kraft zu schleppen, um sie dann fürs eigene Handwerk zu gebrauchen. Ein leichter Sack bedeutete immer auch, einen teuren Sack. Also mühte Michael sich mit einer möglichst schweren Last, die er sich in den Sack lud, um viele Kohlen für seinen Groschen zu erhalten. Doch wie Andreas war Michael die Arbeit mit den Händen gewohnt und er beschwerte sich nicht. Stattdessen lächelte er über Andreas’ Bemerkung, wohlwissend, dass auch Andreas die Schufterei kannte. Andreas wiederum wusste nicht, ob er mit Michael tauschen wollte und während er darüber nachsann, packten die schwarzgefärbten Hände des Köhlers den zuvor gefüllten Sack und schulterten ihn. Sein Gesicht ließ die Last auf seinem Rücken erahnen, doch beklagte Michael sich nicht. Stattdessen brach er eilig auf: Er hatte wie Andreas einen arbeitsreichen Tag vor sich. Auch Andreas musste zusehen, dass er sich um seinen Meiler kümmerte, um bald wieder ein Feuer entfachen zu können.
Also machten sich beide Männer wieder an ihr Tagwerk. Michael stapfte über die Geiswiese, die Morgensonne drängte den Nebel mittlerweile in die letzten versteckten Winkel der Täler und Andreas schritt zunächst zu seinem kleinen Holzlager, um sich einen Überblick über seine Vorräte zu verschaffen. Es war tatsächlich notwendig, Kiefernholz aufzuklauben und es führte zu nichts, die Arbeiten warten zu lassen: Erst das Pech, dann die Kohle, dann das Holz. Es versprach, ein langer Tag zu werden. Noch konnte Andreas auch nicht abschätzen, ob er sich nicht zu viel vorgenommen hatte; das sollte dann der Abend zeigen.

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1 Kommentar:

  1. Kommentar von mir zu Seite 1:

    "Renatus Schweinfurth", alias "Borchard de la Cour".
    Die männliche Form des Vornamens gibt es wirklich. Und die de la Cour gab es ja auch - das ist alles soweit authentisch, auch die Jahreszahl.
    Meine Vorfahren mütterlicherseits.
    Nur den "wirklichen" Vornamen "Borchard" habe ich hinzu erfunden. ... die französische Form von "Burkhard".
    Ich will eigentlich möglichst wenig "hinzu erfinden". Die gesicherten geschichtlichen Fakten sind eigentlich wahrlich interessant und spannend genug.
    Aber den Renatus mag ich nochmals hervor holen.
    Meine Idee ist, dass er freiwillig nach Frankreich zurück ging. Und dort die Revolution mit vorbereitete.
    Im selben Jahr wie ihr Beginn, 1789, ersteigerte Andreas Bügler ja den "Geisskopf".
    Wenige Jahre später zogen diverse Truppen auch durch die Waldbauernsiedlung, danach war die ganze Gegend längere Zeit französisch.
    Ich denke Renatus wird, relativ spät, bei diesen Truppen sein. Vielleicht als Hauptmann, oder als eine Form von Truppenbegleiter. Als "gemeiner Soldat" wohl nicht - es sei denn, das wäre er wg. irgend einer "undercover - Geschichte".
    Auf jeden Fall wird ein weiteres Gespräch mit Andreas statt finden.
    Den genauen Inhalt weiß ich noch nicht. Etwas mit Selbstbestimmung wohl ...
    Vielleicht darüber, wie und mit welchen Mitteln man kämpfen sollte, kämpfen darf.
    Ich weiß es noch nicht. Wenn ich es geschrieben habe, werde ich es sehen.

    = So etwas, das werden also fiktive Teile sein. Aber denkbare.
    Auch das Geisterhafte wird dann ja wohl auch fiktiv.
    Die "Hoorambel", das ist irgendwie seine Mutter, denke ich. Ich habe auch überlegt, dass Geister nicht so eng umrissene Einzelpersonen sein müssen. Eher "personalisierte Prinzipien" - allerdings von realen Menschen. Hieße hier, vielleicht spielt hier nicht nur seine Mutter, sondern auch seine erste und / oder zweite Ehefrau MIT hinein ...
    Ähnlich bei dem zweiten Geist. Es ist wunderbar, dass der Volksmund da gleich von Zweien spricht. So können sie des Nachts Dialoge führen.
    Der zweite soll der letzte Besitzer sein - da war mir schon schnell klar, dass in diesen zusätzlich noch Andreas Bügler selbst hinein spielen muss.
    Der Rest soll aber auf der Realität beruhen, die ist wirklich sehr vielfältig und spannend.
    ...

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